JustYoga: 25. April '79, '94, '03, '13

Vöcklabruck, Oberösterreich,25.4.79

Ich erinnere mich nicht, man sagte mir es wäre ein Fussballspiel gelaufen, mir egal, ist mein Geburtstag. Seither habe ich jedes Jahr einen und interessiere mich nicht besonders dafür. Klar als Kind habe ich Geschenke erwartet und war enttäuscht wenn es nicht jedes Jahr mehr waren als beim Geburtstag davor. Ganz normal.

Attnang Puchheim, Oberösterreich, 25.4.94

15. Zu dieser Zeit hasste ich alles und jeden, was vermutlich dazu führte, dass die eingeladene Festgemeinde, einer Handvoll Freundinnen, im letzten Moment absagte. Ich war kein Cliquen Teenie, ich versuchte es zwar, aber unbewusst haben die und ich bestimmt gespürt, dass das nix wird mit uns. Mir war rumhängen und Rauchen zu wenig, schon immer habe ich vermutet, dass da mehr sein muss...

Meine Kolleginnen meinten also ich sollte doch mitkommen, coole Party irgendwo mit irgendwem. Ich wollte lieber zu Hause Torte essen und lachen bis die Tränen kommen, wie wirs früher getan haben.

Es war eine Sachertorte. Schokoladig. Gebacken von meiner Mutter.

Ich hab sie alleine gegessen, fast das ganze Teil, mir dann souverän den Finger in den Hals gesteckt und gekotzt. So habe ich mich zu dieser Zeit ernährt, mich vollgestopft um eine Illusion von Fülle zu erzeugen und dann gekotzt um mich zu befreien, um zu rebellieren.

Euch zeig ichs schon!

Ich habe von jetzt an nicht mehr nur jeden und alles gehasst, sondern auch meinen Geburtstag.

Fuerteventura, Spanien, 25.4.2003

24. „Guten Morgen, Geburtstagskind!“ der deutsche Nachbar steht vor unserer WG Türe, mit einem 6 Pack in der Hand. Wir haben die Nacht durchgefeiert und starten den Tag mit Bier und dem Anzünden des Grills, recht schnell haben wir uns vom kollektiven Hangover erholt und feiern feucht fröhlich weiter meinen Geburtstag, die Party wird 3 Tage dauern. Und damit enden, dass ich von der Gartenmauer springe und mir die Kuppe der grossen Zehe abschlage, trotz blutiger Sauerei merke ich es nicht, der Alkohol hat mich taub gemacht. Trotzdem habe ich Spass, fühle mich lebendig und freue mich, dass Leute mit mir feiern wollen.

Sei es möglicherweise auch nur des Feierns wegen. Zu dieser Zeit betreibe ich extrem viel Sport und kann einen derartigen Absturz gut wegstecken.

Bewegung ist meine Medizin!

Ca. alle 10 Jahre scheint es einen spannenden Geburtstag zu geben, was wenn du mich fragst völlig ausreichend ist.

Ich freue mich auf den nächsten!

25.4.2013 - Sunshine House, Griechenland

34. Ich bin mitten in einem Selbstheilungsprozess, habe die bequeme Couch der sozialen Erwartungen samt ihren einladenden, gemütlichen Kissen verlassen und in ein Oneway Ticket investiert.

Ich bin für ein paar Wochen als Freiwillige in einer spirituellen Community und schaue einem Lehrer über die Schulter, werkle im Garten und helfe beim Kochen. Kopf aus, Herz auf, so der Plan. Thai Yoga Massage ist ein weiteres Thema hier, mir geht es nicht um technische Skills, lange genug bin ich Therapeutin und arbeite mit meinen Händen.

Mitgefühl und Bedingungslosigkeit sind Qualitäten die ich in mir wachsen lassen will. Und die sind an diesem Ort fast greifbar. Ich war über Neujahr in diesem Camp und konnte mich dabei beobachten, wie ich mich meinen Mitmenschen gegenüber offener verhalte, sozialer und umgänglicher wurde. Genau das will ich und das brauch ich jetzt!

Das mein Geburtstag in diese Zeit fällt war von mir nicht so geplant aber ist sicher auch kein Zufall, ich freue mich drauf mit diesen Leuten zu feiern.

Bedingungslose Liebe. Mir kommt einmal mehr das Bild eines Ozeans, unbewegt in der Tiefe, mit Unruhen und Wellen an der Oberfläche. Ich bin Surferin, ich spiele gerne mit den Wellen, aber seit den 30igern interessiert mich auch die Tiefe brennend. Eine Tiefe deren Ruhe ist unabhängig von Orten und Menschen ist. Und doch ist es hilfreich und inspirierend wenn man zwischen drinn an der Hand genommen wird von jemandem, in den Hintern getreten wird oder wenn einen jemand wachrüttelt.

Inspirierende Menschen. Shanga. ComUNITY. YOGA!

Geht los!

Bin ich froh, hab ich den Eidgenossen meine friedliche Kriegerin präsentiert und kafkaeske Behördengänge hinter mich gebracht, das Sofa der Komfortzone in Brand gesetzt und ein paar Türen Richtung Selbstverwirklichung aufgekickt.