Ich bin also um die halbe Welt geflogen und mir in einer Zumba Klasse ( Fitnesstraining mit lateinamerikanischer Musik) den Fuss zu verletzen. Als Yogini musste ich da, gegen die Tanzschuh-Regel, barfuss herumspringen und ich schätze, meine Zehen sind stehengeblieben, als meine Ferse versucht hat, meinen Hüften zu folgen. Autsch und egal. Das war am Freitag.
Das Wochenende habe ich zum grössten Teil schlafend verbracht, mich herrlich erholt und süss geträumt während ich mich unter der Decke vor dem täglichen Wahnsinn der letzten Tage/ Wochen/ Monate versteckt habe.
Ich habe meine Mitte trainiert, mittels gemeinen Variationen von Sit ups, die mein Yogalehrer mir auf den Weg gegeben hat, ich habe Rückbeugen geübt und geatmet, meine Rippenmuskulatur von innen gedehnt. Gentle Yoga, ein sanftes Üben, habe ich genossen.
Gestern hab ich mich dann auf den Weg gemacht, nach Down Town Kapstadt. Wohl kein Zufall, dass der Touri Bus direkt vor dem Touri Büro stehen bleibt, gut durchdacht. Hier gab es auch eine Wegbeschreibung zum nächst gelegenen Yogastudio. Walking Distance, zu Fuss erreichbar, YESS! Natürlich hätte ich mich im Vorfeld informieren können, aber ich mag diese Damen in den Touri Büros, die einem so nett und für alle verständlich den Weg von A nach B erklären und in einen Stadtplan einzeichnen. (Dubelisicher)
Ich entscheide mich für Yogalife und treffe 3 Minuten vor Beginn einer Bikram Lektion ein, ohne den Stundenplan jemals gesehen zu haben, perfekt, entscheide mich dann aber doch für die Lektion 15 Minuten später. Will ich doch gelassen, frei von Hektik, in der Lektion eintreffen. Forrest Yoga. Kenn ich noch nicht und sowieso, wer braucht Bikram in Afrika?
Das Studio gefällt mir sehr gut. Stylish, offen, hell, die angestellten Yoginis sind freundlich und hilfsbereit. Im ersten Stock wird meine Lektion stattfinden. Ich betrete den Raum, einige Ladys sind sich am Aufwärmen, wozu frage ich mich, denn was hier hinter einer sehr coolen, smoothen Version des So Ham Mantras zu hören ist, ist das Rauschen der Heizung!? We are here for the Forrest class, right? Frage ich die Yogini neben mir. Sie nickt. Ich leg mich hin.
Wir beginnen die Lektion mit Nadi Shodhana, Wechselatmung, und diese lässt mich bereits Schwitzen. Schön. Ich mag die Lehrerin, sehr pur, keine Schnörkel, direkte, klare Anleitung, die Haare in einen strengen Zopf gezähmt. So ist auch ihr Stil, sie stellt uns in Asanas ab und gibt Adjustments. In der Klasse sind etwa 20 Leute, dementsprechend lang leide ich in den Positionen. Leben ist Leiden. Ich leide heute wegen dem Besuch auf einer Weinfarm incl. Testen. am Vortag.
Die Lektion ist irgendwann vorbei und ich sinke zurück, Savasana. Danke. Namaste.
Jetzt sitze ich in einem Café, das entspannt mich. Meinen Mac auf Knien wie sie früher Tageszeitungen gehalten haben, frühstücke und warte auf die 12.30 Lektion bei Yogalife.
Bikram, heute regnets nämlich.
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